Was gehört eigentlich in eine Rezension?
Um eine gute Buchrezension zu schreiben, ist es wichtig, sich beim Lesen Notizen zu machen, oder im Text die wichtigen Stellen zu markieren.
Eine Rezension hat das Ziel den Leser*innen zu helfen:
Soll ich das Buch eventuell kaufen oder lieber nicht? Was ist gut daran, was nicht?
Worum geht es in dem Roman? Welche Themen kommen da vor?
Inhalte der Rezension:
Einleitung – Hauptteil – Schluss
Einleitung: Leser*innen neugierig machen: provokante Frage stellen, spannendes Zitat aus dem Buch
kurze Zufa der Handlung und Hauptthemen
einige Infos über die/ den Autor*in
der Stil und Sprache, z.B. Wortwahl , Dialoge
die Verständlichkeit der Sprache und der Handlung
Stärken und Schwächen des Romans
der Schluss: das Fazit: der Gesamteindruck: Empfehlungen : Buch (nicht) kaufen!
Wichtig: das Ende nicht verraten, keine Beleidigung, konstruktive Kritik, aber auch kein Loblied oder Werbung, Pro und Contra herausarbeiten
Einige Beispiele:
„Wie wär’s, wenn wir uns einfach in fünfzig Jahren wieder treffen?“
Was passiert, wenn der schüchternste Junge seiner Klasse einen komischen Typ mit einem geklauten Lada Niva kennenlernt? Der Jugendroman Tschick wurde von dem Schriftsteller Wolfgang Herrndorf im Jahr 2010 veröffentlicht. Der Roman handelt von zwei Jungen, Tschick und Maik, die in den Sommerferien durch Deutschland Autofahren.
Maik ist vierzehn Jahre alt, wohnt in Berlin mit seinen Eltern und geht in die achte Klasse eines Gymnasiums. Während seine Klassenkameraden ein interessantes Leben haben, fühlt Maik sich als der größte Langweiler auf der Welt. Er hat ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Mutter, die aber Alkoholikerin ist, und oft zur „Beautyfarm“, eine Klinik für Alkoholiker*innen muss. Maik ist in seine Klassenkameradin Tatjana verliebt, die sich aber nicht für ihn interessiert. Mikes Situation an der Schule verschlimmert sich, als er nicht von Tatjana zur Geburtstagsparty eingeladen wird. Nach den Osterferien kommt der Russlanddeutsche Andrej Tschichatschow, kurz Tschick, zur Schule. Die beiden werden bald beste Freunde. Die Jungs treffen sich oft während der Sommerferien und entscheiden zusammen, in die Walachei nach Rumänien mit einem blauen Niva Lada zu fahren, um Tschicks Großvater zu besuchen. Mike und Tschick werden während ihrer abenteuerlichen Reise Lisa auf einer Müllhalde treffen. Die Fahrt wird Mikes Leben von einem Moment auf den nächsten verändern.
Freundschaft, Pubertät, Sehnsucht nach Liebe und Minderwertigkeitsgefühle sind nur einige Themen des Romans. Herrndorf katapultiert die Leser mit einer Jugend- und witzigen Sprache in der Pubertätszeit. Die Sprache ist authentisch. Der Autor spricht dieselbe Sprache der Jungen und lässt die Hauptfiguren freilaufen. Außerdem ist Tschick nicht nur eine lustige Jugendgeschichte, sondern der Roman spricht auch über schwierige Themen, zum Beispiel Alkoholismus oder Mobbing. Doch kann man sich in die Hauptfiguren einfühlen. Die Reise der Jungs sollte Erinnerungen an die Pubertät in den älteren Leser wecken.
Persönlich empfehle ich allen dieses Buch, weil es witzig und nicht so kompliziert zu lesen ist. Ich bin keine begeisterte Leserin, aber Tschick habe ich sehr gerne gelesen. Herrndorf erzählt einige der häufigsten Probleme der Pubertät auf komische Weise. Die Geschichte hat mich in meine Mittelschulzeit zurückversetzt, als ich auch, genau wie Mike, schüchtern war. Ich finde diesen Roman auch ganz gut für Deutschstudierende, die mehr Vokabeln der Jugendsprache lernen möchten, damit sie nicht unvorbereitet sein werden, wenn sie sich mit Deutschen jungen Menschen unterhalten werden.
von Laura Botti , Unimore
“Seltsam waren die anderen in der Klasse. Die, für die alles weiterging wie immer.”
Suchen Sie eine leichte Geschichte, in der sich tiefgründigen Themen entwickeln? Dann sind Sie am richtigen Platz! Der Roman Auerhaus wurde im Jahr 2015 veröffentlicht und hatte sofort einen großen literarischen Erfolg. Der Autor, der eigentlich Rudolf Schmidt heißt, wählte sein Pseudonym nach dem kleinen dänischen Dorf von Bovbjerg, wo ein gleichnamiger Leuchtturm steht. Er studierte Linguistik, Politik- und Literaturwissenschaften sowohl in Berlin als auch in Amsterdam. Er beschäftigt sich mit der Erzählung des Lebens von sechs Jugendlichen in einer Wohnungsgemeinschaft. Sie verleben ihre Jugendzeit in der 80-Jahren der Bundesrepublik, d.h. während des Kalten Krieges. Losgelöst von den Regeln, Normen und Zwängen der Erwachsenen verbringen diese jungen Leute einen Sommer zwischen Partys und Diebstählen. Der Erzähler des Romans ist auch eine Hauptfigur: Er heißt Höppner und erzählt die Geschichte aus seiner eigenen Sicht, deswegen drückt er individuelle Probleme oder Bedenken aus. Die Probleme beginnen, als sein bester Freund Frieder nicht zur Schule kommt, weil er versucht hat, sich umzubringen. Die folgenden Entscheidungen, die die beiden treffen, werden für immer und ewig ihr Leben verändern.
Der Autor Bov Bjerg entwickelt relevante Themen wie Freundschaft oder Liebe, die typisch für Jugendromane sind: Er zeigt die starke Beziehung zwischen den Leuten, die zusammenleben. Trotzdem konzentriert er sich auch auf Frieders Überlebenskampf, der zeigt, dass es immer eine andere Wahrscheinlichkeit gibt.
Dank dem leicht lesbaren Schreibstil des Romans konnte ich ihn einfach in kurzer Zeit lesen. Es ist auch eine Geschichte, die sich gerne flüssig liest: Das Buch spiegelt die Umgangssprache der 80-Jahre wider, und ist auch reich an Ausdrücken, die zur Alltagssprache gehören, deswegen konnte ich es ohne besondere Schwierigkeiten lesen.
Schließlich würde ich diesen Roman Leuten empfehlen, die jetzt Deutsch lernen und ihren Wortschatz erweitern möchten. Obwohl die Geschichte trotz ihres unvoraussehbaren Endes manche Kritiken bekam, finde ich sie eigentlich angenehm und entspannend. Da der Roman voll von Überraschungen ist, ist er zwar schmerzhaft, aber würdig.
von Azzurra Zucchelli (Unimore)
Das Buch „Sitzen vier Polen im Auto“ von Alexandra Tobor erzählt die Geschichte einer polnischen Familie aus der Sicht der kleinen Alexandra. Wir befinden uns im Jahr 1989, Alexandra ist erst acht Jahre alt und ihr geht der Wunsch nicht aus dem Kopf, ins Paradies, nach Deutschland, zu gehen und dort zu leben. Ein Land, das sie nur aus den Büchern ihrer Großmutter kennt und von dem sie hin und wieder gehört hat. Schließlich beschließen ihre Eltern eines Tages, eine lange Reise anzutreten und in Deutschland ein neues Leben zu beginnen. Alexandra ist von dieser Idee hingerissen und bereit, alles aufzugeben, was sie kennt, um ihren Traum zu verwirklichen. Nach ihrer Ankunft gehen ihr sofort viele Fragen durch den Kopf…Warum tragen Frauen Hosen? Warum öffnen sich Ladentüren von selbst? Warum scheinen manche Buchstaben zu lächeln und andere zu schreien? So erzählt Alexandra von den Schwierigkeiten, Freuden, Irrungen und Wirrungen, denen sich ihre Familie stellen musste, bevor sie selbst zu Deutschen wurde.
Die Hauptthemen sind: die Unterschiede zwischen den Ländern: in diesem Fall Polen und Deutschland, wobei letzteres deutlich reicher und entwickelter ist als ersteres. Die Einwanderung, in diesem Fall der Versuch einer Familie, sich durch die Annehmlichkeiten eines anderen Landes ein besseres Leben zu verschaffen. Die Diskriminierung, denn Alexandra und ihre Familie konnten anfangs kein Deutsch und wurden daher von vielen Menschen, denen sie begegneten, gemieden, und es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass ihre Art, sich zu kleiden und zu verhalten, sich deutlich von der der Einheimischen unterschied und daher falsch war. Die Internationalität, denn Alexandra und ihre Familie müssen eine völlig neue Kultur kennen lernen und sich in sie einfühlen.
Die Sprache war sehr leicht zu verstehen, da die Sprecherin ein achtjähriges Mädchen war. In groben Zügen kann man sagen, dass sie eine gewöhnliche, unartikulierte Alltagssprache verwendete. Allerdings waren viele polnische Wörter enthalten, vor allem, wenn ihre Mutter oder Großmutter sprach. Wörter wie Heiligabendmahl und Dojczland.
Ich empfehle dieses Buch allen, die eine leichte Lektüre wünschen, die aber gleichzeitig voller Werte und wichtiger Lebenslektionen ist. Es ist nicht immer leicht, sich mit dem Leben anderer zu identifizieren, aber bei diesem Buch war es genau das Gegenteil. Wenn man die Welt mit den Augen eines Mädchens sieht, hat man die Chance, seinen Blickwinkel auf Dinge und Themen zu ändern, die uns vertraut sind und deshalb oft unterschätzt werden. Obwohl die Geschichte gelegentlich etwas banal und mit einigen manchmal überflüssigen Details versehen ist, ist sie im Ganzen doch unterhaltsam. Die Frage, die ich jedem stellen möchte, der dieses Buch lesen möchte, lautet: „Wären Sie bereit, alles, was Sie kennen, hinter sich zu lassen, um ein neues Leben in einem unbekannten Land zu beginnen?“. Nun, Alexandra und ihre Familie haben es geschafft.
von Giulia Bosi (Unimore)